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"WEH DEM DER NICHT LÜGT"

2009

Lustspiel von Prof. Gerd Linke (Original: Franz Grillparzer)

Regie: Prof. Gerd Linke

Es ist ein purer Zufall, dass heuer im Grazer Schauspielhaus Franz Grillparzers "Weh dem, der lügt" am Spielplan steht!

Schon Monate bevor dies bekannt wurde, hat die Reiner Laienspielgruppe "Theater am Hof" eine Art Travestie dieses Lustspiels vorbereitet, allerdings mit dem Titel "Weh dem, der NICHT lügt".

Teils unter Beibehaltung der Personennamen dieses Klassikers aber mit einigen, recht eigenwilligen Veränderungen, hat der Autor sich "erfrecht", ein nicht vom poetischen Edelmut, sondern eher vom banalen Hausverstand geprägtes Gegenstück zu verfassen, einfach deshalb, weil ihm diese Geschichte so lebensnäher, lustiger und plausibler erschien.

Die "Antihelden" in unserer Version halten sich von vorn herein keineswegs an die mahnenden, etwas pathetischen Forderungen des Bischofs Gregor, sie handeln nach dem Hausverstand und passen sich dem an, was das reale Leben für sie bereit hält. Das heißt, sie lügen, tarnen und täuschen, wenn's sein muss, um dem eigenen Verderben zu entgehen.

Einzig der moralisch unbeugsame Bischof bleibt seinen Idealen treu, was er wegen verschiedener "Sachzwänge" auch muss, allerdings um den Preis eines schlechten Gewissens. Mehr wird hier noch nicht verraten ...

Die in dieser Handlung vorkommenden Anachronismen und jetztzeitbezogenen Seitenhiebe seien dem Autor nachzusehen, den manchmal sein kabarettgeschultes Maulwerk antreibt ... die Verwendung des Dialekts tut ein Übriges, um das Ganze nicht tierisch ernst zu nehmen, gelegentlich aber über das ewige Problem des "DIE WAHRHEIT-SPRECHEN-MÜSSENS UM JEDEN PREIS" nachzusinnen.

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